Montag, 8. September 2014

Wie es weitergeht

Lange war ich hier ruhig und es hat sich auch viel getan - nur: es fühlte sich nicht richtig an, zu bloggen.
Nun aber das update: es gibt mich noch ;-) - es geht mir gut :-) - und ich werde morgen in mein Sabbatjahr aufbrechen. Die Gewissheit, dass dies nun der richtige Weg ist, ist in letzter Zeit gereift, und so freue ich mich sehr, dass ich diesen Weg auch gehen kann. Die nächsten drei Monate werde ich zunächst in Papua Neuguinea verbringen und währenddessen entscheiden, wie es danach weitergeht. Ob ich hier bloggen werde, weiß ich noch nicht, ich versuche aber zumindest meinen Sabbatjahrblog zu betreiben (wo auch Kollegen etc. mitlesen können; deshalb auch statt "Chiqitac" vorübergehend "AKG" ;-) - eine neue Verpackung sozusagen).
Ich danke für Euer Mitbeten und melde mich dann wieder "vom anderen Ende der Welt"!

Montag, 17. Februar 2014

"Chiqitac ist konservativ!"



Ein lieber Bekannter erzählte einer gemeinsamen Neubekanntschaft – etwas stichelnd –  „Chiqitac ist konservativ“
Meine Reaktion:

Lieber […],

Ich habe das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen…
„Konservativ“ – ich sei konservativ, sagtest Du.
Hhhm, ja, irgendwie schon, aber das war ich sicherlich nicht immer.
Und irgendwie auch nicht.
(wahrscheinlich lachst Du mich innerlich schon aus, weil Du vermutlich vor allem etwas sticheln wolltest – und ich voll darauf anspringe… - super, ich passe voll in’s Schema ;-)  ).

Wenn wir uns zu meiner Studien- und Promotionszeit begegnet wären (oder noch früher), dann hättest Du „konservativ“ wohl eher gar nicht mit mir in Verbindung gebracht.
Ich war sicherlich nie (NIE!) angepasst, habe immer hinterfragt, versucht, logische Argumente zu finden, wollte alles durchdiskutieren, bin gegen verkrustete Strukturen vorgegangen, habe mich heimlich gefreut, wenn irgendwelche „Kleinen“ im Kampf gegen die „Großen“ erfolgreich waren (die „Großen“ – in Politik, Kirche, etc.), habe prinzipiell nicht eingesehen, dass Frauen nicht gleichberechtigt sein sollten, war sicherlich sehr emanzipiert unterwegs, etc. – und bin vor allem durch mein Elternhaus auch so aufgewachsen – …
Ich vermute, Du kannst Dir ein Bild machen….
Was mich von den „Vollblut-Emanzen“ in der Kirche unterschieden hat, war, dass meine oberste Instanz dann doch eine rationale war. Also z.B.: ich habe im KGR dagegen gestimmt, neue Gesangbücher anzuschaffen, nur um diese „Brüder“-Stellen abzuschaffen (so viel Geld für so’n Quatsch…. – dann doch lieber ausschneiden und d’rüberkleben, wenn’s schon sein muss…, etc.)

Auch gesellschaftlich gehört(e) es ja eher zum guten Ton, zwar katholisch (ääh, eher gut christlich) zu sein, sich aber deutlich von „der Amtskirche“ abzusetzen. „Was, keine Kondome in Afrika?!?!!“ – etc. – sind halt leider die Themen, die durch die Massenmedien gehen – und damit auch bei Otto-Normalkirchgänger hängenbleiben.
Den katholischen Standpunkt habe ich v.a. durch mein Engagement in der [katholischen Mädchen-Jugend-Arbeit] mitbekommen, allerdings war dort (wie halt auch so häufig) auch viel Manipulatives zu finden, was dazu führte, dass ich mich auch da eher kritisch verhalten musste.

So, bla, lange Einleitung (Chiqitac labert….) – auf jeden Fall lernte ich dann [meinen Ex-Freund] kennen (und am Anfang haben wir viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiele Grundsatzdiskussionen geführt – er mit dem konservativen, ich mit dem „kontra“-Standpunkt), aber auch zu diesem Zeitpunkt war ich noch eher kritisch (insbesondere dem konservativen Lager gegenüber – Mundkommunion? -> „Um Himmels Willen“ etc. ).

Was mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat, war, bzw. ist letztlich meine Zeit hier in [der Diaspora].
Noch nie vorher ist mir klargeworden, welchen Reichtum und welche Schönheit unsere Kirche eigentlich beherbergt, wie großartig (in der Theorie) ihre Lehre ist. Klargeworden ist mir dies durch das Fehlen dieser Schönheit, durch die Willkür, die hier herrscht, die Beliebigkeit, fast schon die Kirchenfeindlichkeit, oder die Ablehnung der Lehre der Kirche. Überzeugte, erlöste, frohe Katholiken sehen wirklich anders aus, sind viel anziehender!
…und als mir das klargeworden war, habe ich für mich den Entschluss gefasst, dass ich von nun an immer zunächst einmal sagen würde, dass ich
  1. katholisch bin,
  2. das auch gerne bin
  3. die Lehre(n) der katholischen Kirche – prinzipiell – gutheiße und
  4. mir nicht erlaube über irgendwelche kirchenpolitischen Themen, die in den Medien aufgebauscht werden, zu urteilen, ohne mich selbst kundig gemacht zu haben.
…und eigentlich geht es mir damit sehr gut.
Es ist befreiend, zuerst davon auszugehen, dass die Kirche gut ist (…das schließt natürlich die einzelnen Glieder nicht notwendigerweise ein) – ich merke, dass mir diese Überzeugung einfach gut tut – und ich merke, dass es manchen Gesprächen auch gut tut, wenn sich ein (doch gebildeter und naturwissenschaftlich interessierter) Mensch (wie ich) „outet“ und sich für die kirchliche Lehrmeinung (etc.) einsetzt – nicht, „weil es schon immer so war“, sondern, „weil eine Schönheit darin verborgen ist“.
Selbstverständlich bin ich nicht blind und sehe sehr wohl, dass es an vielen Stellen eben doch menschelt, bzw., dass es sicherlich Punkte gibt, über die (aber wirklich ehrlich!) diskutiert werden muss, aber es zwingt mich ja keiner, diese Punkte als erstes in meiner Aufzählung zu nennen (ich erzähle über die Menschen, die mir wichtig sind ja auch ganz selten zuerst deren Fehler und Schwächen).

Tja, und so kommt es, dass ich nun wohl wirklich konservativ bin, bzw. so „aussehe“.
Vor allem aber bemühe ich mich ehrlich zu sein – und das ist etwas, was mir viel zu häufig fehlt – auf beiden Seiten (konservativ – liberal) im katholischen Spektrum (nicht nur da, auch in der Politik etc.).
…und letztlich bin ich überzeugt, dass ein echter Dialog (also nicht dieses Unwort, das da in letzter Zeit immer bemüht wird) dann gelingen würde, wenn alle Beteiligten alle persönlichen und öffentlichen Interessen/ Eitelkeiten/ … hinter sich lassen würden und sich ganz ehrlich nur nach dem Willen und Wirken Gottes ausrichten würden.

Warum dieser Brief? Vermutlich, weil ich es immer schlimm finde, in einer Schublade zu sein… - und vermutlich auch, weil ich „konservativ“ auch schon viel zu häufig im Zusammenhang mit „engstirnig“ benutzt habe ;-) – und sicherlich, weil es mir leider viel zu wichtig ist, wie ich nach außen wirke… ;-(    
– aber: selbstverständlich darfst Du dennoch weiterhin sticheln ;-) – ernsthaft! – das ist ja auch dringend nötig!

Mein Wort zum Sonntag.

Sei herzlich gegrüßt,
Chiqitac

…und die (sehr wertschätzende) Antwort: ich solle endlich aufhören, mich zu rechtfertigen… - und die Frage, was denn schlimm daran sei, konservativ zu sein… ;-)

Sonntag, 2. Februar 2014

Schmücke dein Brautgemach, Sion

Seit gestern geht mir diese Antiphon zur Prozession am Fest der Darstellung des Herrn nicht mehr aus dem Kopf.
In der Vorabendmesse während der Predigt las der Priester diese wunderbaren Zeilen vor und seitdem beschäftigen sie mich - "Schmücke dein Brautgemach, Sion, und empfange Christus, den König!" 
(...leider haben sie mich so sehr fasziniert, dass ich vom Rest der Predigt nicht mehr viel weiß...). 

;-) vielleicht freut sich außer mir noch jemand:

Schmücke dein Brautgemach, Sion,
und empfange Christus, den König!
Umfange Maria, 
die die Pforte des Himmels ist:
sie trägt nämlich
den König der Herrlichkeit neuen Lichtes.
sie ist die Jungfrau und führt herbei auf ihren Händen
den Sohn, der vor dem Morgenstern gezeugt wurde.
Simeon nimmt ihn in seine Arme
und verkündet den Völkern,
dass er der Herr des Lebens und des Todes
und der Heiland der Welt ist. 


Adorna thalamum tuum, Sion, et suscipe regem Christum: amplectere Mariam, quæ est cælestis porta: ipsa enim portat Regem gloriæ novi luminis: subsistit virgo, adducens manibus Filium ante luciferum genitum: quem accipiens Simeon  in ulnas suas, prædicavit populis, Dominum eum esse vitæ et mortis et Salvatorem mundi.



Sonntag, 1. Dezember 2013

Happy new year everybody!

Einen gesegneten Advent - und einen guten Start in's neue Kirchenjahr!

Sein Kommen erwartend,
Chiqitac

Mittwoch, 20. November 2013

Gotteslob-Lieblingslied

Eine "Blogparade" wurde in's Leben gerufen. Gefragt: mein Lieblingsgottesloblied (im alten GL).

Das ist einfach und kann sofort spontan beantwortet werden: GL 558 - "Ich will Dich lieben, meine Stärke"!
Doch, halt, das hat Jobo ja ebenfalls schon angegeben (huuuu, wir haben dasselbe Lieblings-GL-Lied ;-)  ), dann spezifiziere ich mal schnell noch meine Lieblingsstophen: 1, 2, 7 - wobei bei 2 ja der GL-Text "Ich will dich lieben, Gottes Lamm, das starb am Kreuzesstamm" ist - und nicht mehr: "Ich will dich lieben, Gottes Lamm, als meinen Bräutigam" (der geneigte Leser entscheide selbst, welche Version die für ihn "schönere" ist).
Eigentlich braucht man zu diesem Text nichts zu sagen, der spricht für sich, und wie Jobo geht es mir so, dass ich auch die Melodie als besonders erhebend empfinde.

...und da ich hiermit ja eigentlich noch ein Lied "gut" habe, darf ich sicherlich auch noch ein weiteres Lieblingslied angeben. Es steht im Eigenteil der Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg und trägt die Nr. 817 (und hat meiner Meinung nach eine gewisse Ähnlichkeit mit dem "Seele dein Heiland ist frei von den Banden") - erfreulicherweise ist es auch im neuen GL enthalten (neu: GL 796):

Halleluja lasst uns singen 

Halleluja lasst uns singen, 
denn die Freudenzeit ist da;
hoch in Lüften lasst erklingen, 
was im dunklen Grab geschah:
Jesus hat den Tod bezwungen
und uns allen Sieg errungen.

Halleluja, Jesus lebt, Jesus lebt, Jesus lebt.
Halleluja, Jesus lebt!

Halleluja! Der in Qualen 
wie ein Wurm zertreten war, 
hebt die Fahne, glänzt in Strahlen,
unverletzt und ewig klar,
wandelt leuchtend wie die Sonne,
spendet Licht und Kraft und Wonne.

Halleluja, Jesus lebt, Jesus lebt, Jesus lebt.
Halleluja, Jesus lebt!

Halleluja! Auferstanden
ist die Freude dieser Zeit; 
denn aus Leiden, Schmerz und Banden
geht hervor die Herrlichkeit.
Was im Tode scheint verloren,
wird in Christus neu geboren.

Halleluja, Jesus lebt, Jesus lebt, Jesus lebt.
Halleluja, Jesus lebt!


Mit diesem Lied ist für mich wirklich Ostern.
Besonders bewegend: "Halleluja! Auferstanden ist die Freude dieser Zeit" - mein Osterjubel, in den ich aus vollem Herzen einstimmen kann. 

Auf der Suche nach einer Aufnahme habe ich bemerkt, dass andere Diözesen dieses Lied auch im Anhang haben, dass sich aber die Melodie ein wenig unterscheidet. Hier die Version, wie sie bei uns gesungen wird - nur Orgel, ab 1:04 geht die Strophe los:


Donnerstag, 7. November 2013

Ein seriöser Nachrichtendienst

ist SPON nicht, das wissen wir schon lange. Und dennoch bin ich immer wieder fasziniert, mit welchen Mitteln da versucht wird, zu manipulieren. Kreativ könnte man beinahe sagen - sieht man mal vom zerstörerischen Potential ab.

So finden wir nun doch einen Artikel, in dem die gestiegene Anzahl an Kirchenaustritten - offenbar durch die "Affäre" um FP TvE - beschrieben wird.
Besonders schön: "Betroffen ist aber auch die evangelische Kirche" - und jetzt wird's spannend:
in Köln hat sich die Zahl der aus der Kirche ausgetretenen Katholiken wohl mehr als verdoppelt, so wird gesagt, viel "schöner" ist aber, dass die Austritte aus der evangelischen Kirche anscheinend um knapp 80% gestiegen sind...
Und journalistisch ganz groß finde ich, dass für Osnabrück, Bremen, München und Regensburg schon gar nicht mehr zwischen katholisch und evangelisch unterschieden wird, sondern pauschal von "Kirchenaustritten" gesprochen wird.

Vielen Dank für diesen wahrhaft erhellenden und weiterbildenden Artikel!
(...fail...)

Nachtrag:
Durch Friedlons Kommentar wurde ich darauf aufmerksam, dass der Artikel zwischenzeitlich deutlich verändert wurde. Zukünftig werde ich immer Screenshots machen.
Jetzt sind noch lustigere Dinge zu finden (s. Kommentar).

Sonntag, 3. November 2013

Juhuuu! Stundenbuch-App

...kaum ist man mal eine Woche weg, verpasst man BEINAHE etwas Wichtiges... -
Dank einer lieben Freundin bin ich aber dann doch up-to-date - und muss meine Freude gleich (mit)teilen - vielleicht gibt's ja noch den einen oder die andere, der's/ die's noch nicht weiß:

Es gibt sie nun endlich auch auf Deutsch - eine Stundenbuch-App (ääähh,... für's KLEINE Stundenbuch...) - der Laie darf sich also freuen (auch, wenn da für heute schon eine andere Benedictus-Antiphon und ein anderes Tagesgebet drinstehen...) - für iOS und Android.

Gefunden bei Sende-Zeit.

In diesem Sinne:

O Gott, komm mir zu Hilfe!...